International Day of Happiness 2021

Seit 2013 feiern die Vereinten Nationen den Internationalen Tag des Glücks, um die Bedeutung des Glücks im Leben von Menschen auf der ganzen Welt zu würdigen. Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung eingeführt, die darauf abzielen, Armut zu beenden, Ungleichheit zu verringern und unseren Planeten zu schützen – drei wichtige Aspekte, die zu Wohlbefinden und Glück führen.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat in ihrer Resolution 66/281 vom 12. Juli 2012 den 20. März zum Internationalen Tag des Glücks ausgerufen und damit die Relevanz von Glück und Wohlbefinden als universelle Ziele und Bestrebungen im Leben von Menschen auf der ganzen Welt anerkannt. Die Resolution wurde von Bhutan initiiert, einem Land, das seit den frühen 1970er Jahren den Wert des nationalen Glücks gegenüber dem Nationaleinkommen anerkennt und bekanntlich das Ziel des Bruttonationalglücks gegenüber dem Bruttosozialprodukt angenommen hat.

Im Angesicht der Pandemie ist das diesjährige Motto „Keep Calm. Stay Wise. Be Kind.“ Wir benötigen weiterhin Geduld, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen, sind aufgefordert uns klug zu verhalten und freundlich zu uns und anderen zu sein. Uns allen wird gerade viel zugemutet und das gilt es anzuerkennen und jeden Versuch gut damit umzugehen wertzuschätzen.

Um dem Ziel einer gerechteren, glücklicheren Welt messbar näher zu kommen, haben sich Forscher renommierter Universitäten wie der University of British Columbia, der University of Oxford, oder der School of Economics in London zusammengeschlossen und geben jedes Jahr einen World Happiness Report heraus, der im Pandemiejahr mit besonderer Spannung erwartet wurde.

Während COVID-19 hat sich eine überraschende Resilienz gezeigt, wie Menschen ihr Leben bewerten.

Erfreulicherweise ist eine überraschende Resilienz im Bezug auf die Bewertung der eigenen Lebenszufriedenheit im Angesicht der Pandemie sichtbar geworden, d.h. die meisten Menschen bewerten ihr Leben weiterhin ähnlich wie vor der Pandemie. Im für uns besonders wichtigen Bereich Psychisches Wohbefinden und soziale Beziehungen lassen sich aus dem Report folgende Erkenntnisse differenzieren:

  • Die physische Distanzierung oder Selbstisolierung während der Pandemie stellt eine erhebliche Herausforderung für die sozialen Verbindungen der Menschen dar. Menschen, deren soziale Unterstützung abnahm oder auch nur das Gefühl der Verbundenheit, hatten ein geringeres Glücksempfinden.
  • Mehr positive Faktoren im Leben einer Person halfen, das Gefühl des Verbunden-Seins zu erhalten. Dazu gehörten Dankbarkeit, Lebensmut, frühere Beziehungen, ehrenamtliche Arbeit, Sport und ein Haustier. Hilfreich wurden auch Aktivitäten wahrgenommen, die für „Flow“ sorgten.
  • Gleichermaßen gab es negative Faktoren, die das psychische Wohlbefinden einer Person schwächten. Dazu gehörten frühere psychische Erkrankungen, ein Gefühl der Unsicherheit und ein Mangel an geeigneten digitalen Verbindungen.

Die Pandemie zeigt nochmal deutlich, dass Verbundenheit ein entscheidender Faktor für das psychische Wohlbefinden ist – erstaunlicherweise kann auch eine digitale Verbindung ein Gefühl des Verbunden-Seins bei uns Menschen erzeugen. Stabile digitale Verbindungen – sowohl im technischen Sinn als auf im Sinne von Präsenz des Gegenübers – sind somit Fundamente, die allen Menschen zugänglich gemacht werden sollten, weil Sie uns Menschen glücklicher und gesünder machen. Zumindest wenn eine reale Begegnung gerade nicht möglich ist. Und auch wenn die digitale Ermüdung durch zuviele Videokonferenzen vielleicht gerade zu neuen Belastungen führen, wie sähe unser Leben in der Pandemie ohne die virtuellen Verbindungsmöglichkeiten aus?

22 % der Menschen in Großbritannien hat einen psychischen Gesundheitszustand, der dauerhaft und signifikant niedriger war als vor COVID-19

Die psychische Gesundheit war eines der Opfer sowohl der Pandemie als auch der daraus resultierenden Abriegelungen. Als die Pandemie zuschlug, gab es in vielen Ländern weltweit einen großen und unmittelbaren Rückgang der psychischen Gesundheit. Die Schätzungen variieren je nach verwendetem Maßstab und dem jeweiligen Land, aber die Ergebnisse sind bemerkenswert ähnlich. In Großbritannien war im Mai 2020 eine allgemeine Messung der psychischen Gesundheit um 7,7 % niedriger als ohne die Pandemie vorhergesagt, und die Zahl der gemeldeten psychischen Probleme war um 47 % höher. Ende 2020 hatte ein signifikanter Anteil der Menschen (22 % in Großbritannien) einen psychischen Gesundheitszustand, der dauerhaft und signifikant niedriger war als vor COVID-19.

  • Der Rückgang der psychischen Gesundheit anfang der Pandemie war in Gruppen, die bereits mehr psychische Probleme hatten – Frauen, junge Menschen und ärmere Menschen – höher. Damit verstärkte er die bestehenden Ungleichheiten beim psychischen Wohlbefinden.
  • Nach dem starken anfänglichen Rückgang kam es jedoch zu einer erheblichen Verbesserung der durchschnittlichen psychischen Gesundheit, wenn auch nicht wieder auf den Ausgangswert. Viele Menschen konnten ihre psychische Widerstandsfähigkeit aktivieren und das eigene Wohlbefinden nach der anfänglichen Krise wieder erhöhen.

Gewinner der Pandemie ist das Thema Mental Health

Positiv zu vermerken ist, dass die Pandemie die psychische Gesundheit wie nie zuvor ins Licht der Öffentlichkeit gerückt hat. Öffentliche Tweets zu diesem Thema, wie beispielsweise von Michelle Obama („Its ok Not to know who you are or what to do next“) enttabuisieren das Thema psychische Gesundheit. Dieses gesteigerte öffentliche Bewusstsein ist ein gutes Vorzeichen für zukünftige Forschung und eine bessere Verständnis für dieses wichtige Thema, die so dringend benötigt werden, damit noch mehr Menschen ein glückliches und erfülltes Leben führen können.

Quellen:

  • World Happiness Report 2021: Life under COVID-19. (https://worldhappiness.report/ed/2021/overview-life-under-covid-19/; Stand 19.3.2021)