Der zentor Purpose Score wurde in einer wissenschaftlichen Studie der TU München als Messinstrument für Glück und Erfüllung validiert

Schon vor einer ganzen Weile haben wir uns gefragt „Kann man Erfüllung messen?“ und festgestellt, dass es mit Ausnahme unseres zentor Purpose Score nur wenige wissenschaftlich fundierte Messinstrumente und Fragebögen gibt, mit denen man ein erfülltes Leben erfassen kann. Und diejenigen, die es gibt, geben entweder keine Hinweise darauf, was für ein erfülltes Leben fehlen könnte oder sind lang und komplex auszufüllen.

Das ist soweit jetzt erst einmal nicht verwunderlich, denn Erfüllung und insbesondere Purpose (oder tieferer Sinn) als einer der Hauptfaktoren sind ja wirklich sehr abstrakte und individuell unterschiedliche Konzepte, die sich schwer in eine „empirische Schublade“ packen lassen. Unser Ansatz bei zentor ist allerdings, auf empirischem Wege — also mithilfe von Daten und Fakten — als Mentor zu einem erfüllten Leben beizutragen. Daher hatten wir schon vor einiger Zeit auf der Grundlage diverser theoretischer Ansätze unseren zentor Purpose Score mit dem Ziel entwickelt, mit ganz wenigen Fragen valide Aussagen zu geben, die evidenzbasiert individuelle Ratschläge erlauben. Der Fragebogen erfasst dabei nicht nur die aktuelle Gefühlslage und die Entwicklung über die Zeit, sondern erlaubt insbesondere Rückschlüsse auf die (aus der Glücksforschung abgeleiteten) Ursachen unserer Stimmung, und liefert Anhaltspunkte für mehr Erfüllung im Leben.

Logo der Technischen Universität München

Doch grau ist alle Theorie, denn bisher waren wir zwar überzeugt davon, dass unser Purpose Score gut funktioniert, uns fehlte aber der empirische Nachweis, den wir nun — drumroll please — in Form einer wissenschaftlichen Studie in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München nachliefern. In der Studie mit 332 Teilnehmern wurde der zentor Purpose Score (ZPS) anhand wissenschaftlicher Gütekriterien als eigenständiges Konstrukt und im Vergleich mit wesentlichen anderen Messinstrumenten evaluiert, die mit dem folgenden Resümee der Zusammenfassung abschließt:

„Im Allgemeinen konnte die Validität des zentor Purpose Scores bestätigt werden, wodurch sein Einsatz als Messinstrument für Glück empfohlen werden kann.“

(Dietrich, D. 2020, TU München)
Konstruktvalidität

Zur internen Validierung des ZPS als eigenständiges Konstrukt zur Erfassung von Glück und Erfüllung wurden unterschiedliche strukturelle Modelle betrachtet, wie sich die empirischen Ergebnisse des Fragebogens durch jeweils multiplikative Verknüpfung von einzelnen Items am besten zu einem Gesamtkonstrukt zusammenfassen lassen — in Summe mit akzeptablen Fit Indizes. Darüber hinaus wurden interne Konsistenz und Reliabilität des ZPS anhand diverser Kriterien als moderat bis gut eingeschätzt, gleiches gilt für die Retest-Reliabilität, die anhand einer einige Wochen später durchgeführten Folgeerhebung bewertet wurde.

In der Studie betrachtete Strukturmodelle zur Evaluation des ZPS (Dietrich, D. 2020)

In Tabelle 2 erkennt man, dass sowohl das Vier-Faktor-Modell (M1) wie das einfache Drei-Faktor-Modell (M3) annähernd gleich gute Model-Fit Gütekriterien ergaben und zur Verwendung eines gesamten Purpose Scores geeignet sind. Im Vier-Faktor Modell wird neben den drei Hauptquellen für ein erfülltes Leben (tieferer Sinn, Engagement, Wertschätzung) zusätzlich die Überlappung der drei Faktoren erfasst — also inwiefern Engagement und Wertschätzung jeweils auch als sinnstiftend empfunden werden. Dies ist nach unserer Auffassung ein wichtiger Faktor, denn wenn wir unseren Sinn, unser Engagement und unsere Wertschätzung jeweils aus unterschiedlichen Aufgaben und Lebensbereichen ziehen, werden diese – bei üblicherweise begrenzten Zeit – schwieriger in den Alltag zu integrieren. Je höher die Überlappung, umso einfacher sollte ein erfülltes Leben machbar sein, daher berücksichtigen wir den Overlap Faktor in unserem ZPS.

Model-Fit Gütekriterien der betrachteten Strukturmodelle (Dietrich, D. 2020)
Für alle Fit Indizes (χ2 / df bis BIC) gilt kleiner ist besser, mit Ausnahme von CFI

Eine Empfehlung der Studie bestand darin, zwei Fragen, die im Fragebogen zur Erfassung der aktuellen Gefühlslage bereits angelegt aber bisher nicht in die Berechnung mit einflossen, als weiteren Faktor in den ZPS mit aufzunehmen, um neben den eher eudaimonischen Faktoren (Sinn, Engagement, Wertschätzung) auch die hedonistische Seite eines glücklichen, erfüllten Lebens zu berücksichtigen. Diese Empfehlung haben wir natürlich gern aufgenommen, sodass der zentor Purpose Score nun aus fünf Faktoren besteht:

  • S: Sentiment / Aktuelle Gefühlslage
  • P: Purpose / tieferer Sinn
  • E: Engagement
  • A: Appreciation / Wertschätzung
  • O: Overlap / Überlappung
Externe Validität

Um herauszufinden, ob unser ZPS denn auch wirklich das misst, was man als „Glück“ oder Erfüllung beschreiben kann, wurden die Ergebnisse des Fragebogens mit diversen anderen bewährten Messinstrumenten für ähnliche Bereiche verglichen. Für den Vergleich mit dem Konstrukt „Wohlbefinden“ und Ansätzen aus der positiven Psychologie diente der PERMA Profiler auf Basis der wissenschaftlichen Arbeit von Dr. Martin Seligman (dem Begründer der positiven Psychologie). Hier erwarteten wir eine positive Korrelation.
Für den Vergleich mit „psychischer Gesundheit“ wurde der weit verbreitete Patient Health Questionnaire (PHQ) verwendet, der auf dem Standardwerk Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fourth Edition (DSM-IV) basiert. Die zugrunde liegende Annahme ist hier, dass psychische Erkrankungen (insb. Depression und Angststörungen) sowie die empfundene Belastung durch Stress negativ mit dem ZPS korrelieren. Dazu betrachteten wir die drei Subskalen des PHQ: das Depressive Disorder Module (PHQ-9), das Generalized Anxiety Disorder Module (GAD-7) sowie das Stress Module (PHQ-10).

Korrelation des ZPS mit diversen Messinstrumenten zur externen Validität (Dietrich, D. 2020)

Wie erwartet korreliert der ZPS signifikant positiv (.68**) mit dem PERMA Gesamtkonstrukt sowie die relevanten Unterdimensionen des ZPS (P, E, A) mit den relevanten Unterdimensionen des PERMA Modells (M, E, R). Der zentor Purpose Score misst also klar ähnliche Konstrukte wie PERMA und ist ein valides Messinstrument für Erfüllung bzw. Glück.

Ebenso deutlich sichtbar ist die zwar leicht geringere aber deutlich signifikante negative Korrelation des ZPS mit den Subskalen des PHQ. Anders ausgedrückt: je höher des persönliche Wert des ZPS (also je erfüllter das Leben einer Person), umso geringer sind die Werte für Depression, Angststörungen und Stress. Am stärksten ausgeprägt ist dabei die negative Korrelation mit PHQ-9 (-.52**), das Depression erfasst — ein weiteres schönes Indiz dafür, dass der ZPS das Gegenteil von Depression erfasst, nämlich ein glückliches, erfülltes Leben.

Literatur: